In der Provençe kommt jeder Gaumen auf seinen Geschmack. Wie überall hängt ein kulinarisches Spitzenvergnügen aber auch hier vom Geldbeutel ab. Wenn man allerdings sein eigener Küchenchef ist, gibt es kaum eine Begrenzug was die Zutaten betriftt: Das Küchenvergnügen, Menus und Rezepte, gelingen am besten wenn man sich auf den Märkten bedient. Dort ist frischer Fisch ebenso zu bekommen wie Wild oder andere Spezialitäten, vor allem aber immer frisches Gemüse und Obst.

Les plaisirs de la table

In dem Heft "Provençe für Geniesser" (GEOSaison) beschreibt der bekannte Restaurantkritiker Wolfram Siebeck scharfzüngig die provençalische Küche von Montélimar bis zur Küste:


"Nach der Zahl der Kochbücher zu urteilen, die darüber veröffentlicht wurden, muss es ein Land sein, wo Öl und Honig fließen, Kräuterduft die Luft erfüllt und das genussvolle Leben ein Dauerzustand ist. Eine Wunschvorstellung, die durch nichts gerechtfertigt ist. Von Norden nach Süden abnehmend, verrät die regionale Küche immer noch ihre Herkunft aus dem Armenhaus. Was nördlich des Mont Ventoux in der bürgerlichen Gastronomie angeboten wird, ist teilweise vom gleichen Dilletantismus geprägt wie in italienischen Provinzen ähnlichen Zuschnitts. Typisch für diese Powertät sind die cailletes,...Mangoldklopse mit Kartoffel- und Kräuterfüllung. Von deutschen Beobachtern wird diese Küche gerne als 'rustikal' bezeichnet, was nichts anderes bedeutet als einen Mangel an Verfeinerung,...Dennoch hat sich auch im Herzen der Provençe, im Vaucluse, in den Alpilles und im Lubéron im Laufe der vergangenen Jahrzehnte so etwas wie eine Gourmet-Gastronomie entwickelt."

Bon appétit !

Salade de blettes,

Brandade de morue

Rougets mit Sommergemüse